16.06. 1. Etappe Friedrichshafen – Rottweil 127km, 1250Hm
An Fronleichnam um 07:30 sind wir an der alten Feuerwache gestartet. Auf dem bekannten Weg fuhren wir in Richtung Ludwigshafen. Unsere erste Pause war in Wahlwies an der Bäckerei Harder. Der Magen hatte seine Arbeit getan und wir hatten Kraft für den Anstieg auf den Witthoh. Dort schauten wir ein letztes Mal zum Bodensee zurück, dann ging es runter zur Donau. Bei Immendingen macht die Donauversickerung ihrem Namen alle Ehre, es war nur ein kleines Rinnsal das uns dort begegnete.
Klar, dass die Route nach der Donau gleich wieder bergauf ging. In Bad Dürrheim machten wir Pause beim Italiener am Kurpark. Unmerklich war der Übergang nach Schwenningen wo der Neckar entspringt. Die Route führte uns abseits vom Fluss nun in nördlicher Richtung nach Rottweil, unserem ersten Etappenziel.
Nach der erfrischenden Dusche folgte ein Spaziergang samt Eis durch die schöne Altstadt. Der schwarze Turm sowie alte Gefängnis durften bei unserem Sightseeing nicht fehlen. Immer wieder zeigt sich dort der Thyssen Testturm zwischen den mittelalterlichen Häusern.
17.06. 2. Etappe Rottweil – Ludwigsburg 155km, 1060Hm
Das Hotel bot kein Frühstück, deshalb sind früh gestartet um die Kühle am Morgen zu nutzen. Erst in Epfendorf an einer Bäckerei haben wir dann etwas gefrühstückt. Auf dieser Strecke ist uns der Neckar ein erstes Mal als noch junger Fluss in Erscheinung getreten.
In Sulz mussten wir einen üblen Anstieg hoch, da der Radweg am Fluss nicht asphaltiert ist. Die Mühe wurde aber mit einer schönen Abfahrt belohnt die am Wasserschloss von Glatt endete. Erst in Rottenburg haben wir direkt am Fluss wieder eine Pause eingelegt. Kurz danach haben wir Tübingen passiert und fuhren entlang des Neckar weiter nach Nürtingen. Nach über 100km war wieder eine Pause fällig. Örtliche Spezialitäten aus der Bäckerei wurden verkostet und danach ging es in der Mittagshitze weiter nach Plochingen.
Ab hier hatten wir eine urbane Umgebung. Esslingen, Türkheim und Bad Cannstatt reihen sich entlang des Neckar und immer wieder war es herausfordernd, den richtigen Abzweig zu erwischen. Die Hitze am Nachmittag machte das natürlich nicht einfacher und so waren wir alle froh, das Hotel in Ludwigsburg zu erreichen. Mit Hilfe der Rezeptionsdame machten wir uns auf die Suche nach einer Gelegenheit das Abendessen draußen einzunehmen und wurden dank der Hinweise auch gleich fündig.
18.06. Ludwigsburg – Edingen 156km, 720Hm
Gestern Abend schon hatten wir beschlossen, das Frühstück im Hotel sausen zu lassen. So konnten wir schon um 07:00 Uhr bereits auf den Rädern sitzen. Ein Fotostop am Residenzschloss war allerdings Pflicht. Danach ging es auf direktem Weg und dazu bergab an den Neckar. Danach sind wir von der ursprünglichen Route abgewichen und kamen so nach Großbottwar. Dort haben wir an einer Bäckerei das Frühstück nachgeholt. Danach zog es uns an den Neckar zurück, Heilbronn liessen wir rechts von uns liegen. Es sind hier tolle Passagen auf schönen Radwegen am Fluss während rechts und links die Weinberge das Tal säumen.
Die Hitze machte uns im Lauf des Tages dann wieder ordentlich zu schaffen. Es hatte niemand Lust, nach Bad Wimpfen hinauf zu fahren. Die Gespräche waren verstummt, jeder mit sich selbst beschäftigt. 2 längere Passagen waren für uns auf der Bundesstraße zu fahren, das war aber kein Problem, da diese breit ausgebaut ist und einen Fahrradstreifen hat. Das minimale Gefälle half uns, zügig voran zu kommen. In Neckargemünd mussten Alex und ich nochmal alkohlofreies Weizen tanken bevor es auf die letzten Kilometer durch Heidelberg nach Edingen ging.
In Heidelberg begegneten uns fast keine Menschen, dort schien die Hitze alle Touristen in den Schatten vertrieben zu haben. Heute waren wir echt froh, am Ziel zu sein.
19.06. Edingen – Karlsruhe 103km, 270Hm
Beim Frühstück erklärte uns Alex, dass er von hier aus alleine nach Hause radeln will. So waren wir also noch zu Dritt. Nach dem Frühstück machten wir uns schnell auf den Weg und haben recht bald die Neckarspitze in Mannheim erreicht. Den bekannten Wasserturm fuhren wir noch an, bevor wir versuchten so schnell wie möglich aus der Großstadt hinaus zu kommen. Erst hinter Schwetzingen hatten wir das geschafft. Der Wind war heute stark und er kommt leider von vorn, das bremste unseren Vorwärtsdrang enorm. In Speyer überqueren wir den Rhein, niemand hatte dort Lust zum Dom zu fahren so ging es direkt weiter. Die Strecke am Rhein entlang war ideal für Radler auf dem Rheindamm gelegen. Pausen heute beschränkten sich auf kurze Stopps an Tankstellen um die Flaschen zu füllen und direkt ein kühles Getränk zu genießen. So ging das bis Wörth wo wir den Rhein wieder überquerten und damit in der Peripherie von Karlsruhe waren. Wenige Kilometer später kamen wir am Bahnhof an und schafften auch noch die letzte Herausforderung des Tages: Die Heimfahrt per Bahn mit Fahrrad. Und das trotz 9,- EUR Ticket.
Klaus Beier, für RSV Seerose Friedrichshafen e.V.