Eine Bewerbung der besonderen Art erreichte die Stiftung „Maglia Nera“, die sich zur Aufgabe gemacht hat, jungen Menschen zu einem gesunden und aktiven Aufwachsen zu verhelfen, ihnen neue Horizonte zu öffnen, den Einstieg in den Radsport und die Teilhabe am Vereinsleben zu ermöglichen.
Es war die Seerose Friedrichshafen, der ob einem rasant steigenden Jugendzuzug die Rennräder ausgingen, die deswegen Einschränkungen in der Ausbildung ihrer jungen Racer befürchtete und sich daher um Unterstützung bei der Stiftung bewarb.
Eine positive Antwort kam umgehend von der Radsportakademie Auenwald bei Backnang, bei der die Stiftung angesiedelt ist.Dort beobachtet Heinz Betz, Ex-Profi, zweifacher Deutscher Meister und WM-Bronzemedaillengewinner, schon lange die erstaunliche Entwicklung bei der Seerose, die entgegen dem bundesweiten Trend in allen Sparten weiterwächst! Schließlich werden im RSV mittlerweile 70 Vereinsjugendliche auf Rennrädern und MTBs der Klassen U 9 bis U 23 betreut, bewegt, ausgebildet und in den Rennbetrieb gebracht.
Als Stiftungsvertreter ließen es sich Heinz und sein Sohn Patrick Betz nicht nehmen, an den Bodensee zu reisen um ihre Unterstützung – ein wettkampffähiges Rennrad – persönlich zu überreichen.
Auf den Besuch der beiden wartete, neben einer Abordnung der Seerose, vor allem der 11jährige Etienne Layec, der bis dato kein passendes Rad hatte.
Ihm wurde geholfen! Mit der persönlichen Übergabe und Zuteilung des gespendeten Rennrades ist es dem U 13-Fahrer nun möglich, am 2. April beim RSV-Heimrennen in FN-Fischbach sein erstes Radrennen anzugehen!
Heinz und Patrick Betz beleuchteten bei der Übergabe die Radsportszene in Deutschland; die tendenziell abnehmende Zahl der Nachwuchsfahrer/innen erklärten sie en Detail. Dass Vereine wie die Seerose, die sich diesem Trend erfolgreich entgegenstemmen, zu Recht konsequenter gefördert werden, war für die beiden selbstredend!
Abschließend erklärte Heinz Betz das Zustandekommen des Stiftungsnamens „Maglia Nera“. In der langen und ruhmreichen Geschichte des Radsports gab es eine Zeit, in der beim Giro d’Italia das legendäre „Maglia Nera“, das schwarze Trikot für den Letzt-Platzierten in der Gesamtwertung vergeben wurde. Beim Giro des Jahres 1980 war es Betz, der das Trikot über zwei Wochen bis zum Zieleinlauf in Mailand trug. Er sollte der letzte Radprofi im schwarze Trikot sein, es wurde danach ersatzlos abgeschafft!
War es für ihn zunächst ein Zeichen der Demütigung und Blamage, stellte es sich sofort als ein allseits bejubeltes Symbol für Durchhaltevermögen und Standhaftigkeit heraus. Er lernte so, dass auch der Letzte seinen Platz im Peloton hat und ein Sieger ist. Diese Erfahrungen wurden später die Grundwerte der Stiftung, die Jugendlichen, gleich welcher Leistungsklassen, den Einstieg in den Radsport ermöglichen.
Dass diese Werte auch in der Seerose gelebt werden, zeigt der stetig wachsende Mitgliederzuwachs, vor allem im Jugendbereich. Man ging mit dem Versprechen auseinander, in Zukunft enger zusammen zu arbeiten, um so Jugendlichen aus der Region den erleichterten Zugang zum Vereinssport zu ermöglichen!